Konfliktbarometer 2020 Veröffentlichung am 25. März

Das HIIK freut sich, die Veröffentlichung des neuesten Konfliktbarometers sowie des zugehörigen Datensatzes für Konflikte 2020 anzukündigen. Mit der 29. Ausgabe des Konfliktbarometers setzt das HIIK seine jährliche Reihe von Berichten fort, die sich mit der Dynamik und Entwicklung politischer Konflikte weltweit befassen
Wir laden alle Mitwirkenden, Pressemitglieder und alle Interessierten zu unserer online Auftaktveranstaltung am 25. März um 11 Uhr ein. Auch wenn wir Ihnen gerne unsere wichtigsten Daten und Konfliktentwicklungen wie in den Vorjahren in Heidelberg vorgestellt hätten, freuen wir uns, Sie online zu sehen!
Bitte melden Sie sich hier vorher an, um den Link für die Online-Veranstaltung zu erhalten.

Beachten Sie bitte, dass die Veranstaltung in englischer Sprache stattfindet.

Umbenennung der Region „MENA“

Hiermit möchte das HIIK die Umbenennung der regionalen Arbeitsgruppe „Naher Osten und Nordafrika (MENA)“ in „Westasien, Nordafrika und Afghanistan (WANA)“ bekannt geben. Der neue Name folgt der neuesten wissenschaftlichen Praxis und sorgt dafür, die geografische Benennung aller fünf Regionen einheitlicher zu gestalten. Wir halten es außerdem für politisch neutraler. Keine der Zuordnungen der Länder oder Konflikte wurde verschoben, so dass sie über die Jahre hinweg vergleichbar bleiben.

Ausschreibung: Zwei Regionalgruppenleiter*innen Europa/Asien gesucht!

Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung sucht zwei neue regionale Gruppenleiter (RGL) in den Arbeitsgruppen Europa und Asien.
Konflikte werden einer von fünf regionalen Gruppen zugeordnet, in denen insgesamt über 200 Konfliktforscher*innen arbeiten. Die Konfliktregionen sind Asien, der Nahe Osten und der Maghreb, Amerika, Afrika südlich der Sahara und Europa. Die Konflikte werden über einen Zeitraum von einem Jahr beobachtet. Die Beobachtung umfasst alle Maßnahmen, die in den Rahmen des spezifischen Konflikts fallen. Zum Jahresende generieren wir durch die beobachteten Maßnahmen eine jährliche Intensität. Unser jährliches Konfliktbarometer wird somit aus den gesammelten Daten erstellt. RGLs übernehmen die Verantwortung für etwa 8 bis 25 Konflikte in ihrer jeweiligen Region und unterstützen ihre Teammitglieder bei der Recherche und Textproduktion.
Während wir jedes Jahr viele neue Mitglieder im HIIK begrüßen, verlassen einige Mitglieder das HIIK oder übernehmen neue Positionen. Darüber hinaus bietet unser Institut die Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen und sich in verschiedenen Positionen innerhalb des Instituts zu engagieren.
Daher suchen wir zwei neue, ehrenamtliche Regionalgruppenleiter*innen (RGL) in den regionalen Arbeitsgruppen Europa und Asien:
Eine RGL für die Kaukasusregion (Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Zypern, Berg-Karabach)
● Eine RGL für Südostasien (Japan, Philippinen, Nord- / Südkorea, Fidschi, Indonesien)
Hier sind in Kürze die wichtigsten Aufgaben:
Die Aufgaben umfassen:
● Teamkoordination sowie akademische und persönliche Verantwortung für die betroffenen Konflikte;
● Erstellung und Korrektur der Konflikttexte und Datenbankpflege;
● Abteilungsaktivitäten (Kommunikation, Methodik usw.);
● Zusammenstellung wichtiger Ereignisse und Vorfälle in der Region;
● aktive Teilnahme an der Sommer-Redaktionsrunde und der Vorredaktion im Dezember;
● aktive Teilnahme an den letzten Redaktionsrunden im Januar;
● Abschluss der Aufgaben im Zusammenhang mit dem Konfliktbarometer im Februar und März;
● Teilnahme an internen Konferenzen;
● Unterstützung von RGL-Kollegen.
Anforderungsprofil:
Idealerweise studierst Du im dritten Semester oder höher ein für die Mitarbeit relevantes Fach (z. B. Politikwissenschaft, Regionalwissenschaften, Konfliktforschung, Ethnologie, Recht). Du solltest über fundierte Kenntnisse der jeweiligen Region verfügen. Sprachkenntnisse sind wünschenswert. Interessiert? Wie immer im HIIK ist es aufgrund des sehr flexiblen Arbeitsrhythmus schwer zu sagen, wie viel Zeit in diese Position investiert werden muss. Im Durchschnitt zwei bis vier Stunden pro Woche. Die Monate zwischen November und Januar sind am zeitaufwändigsten und daher sollte das Engagement dann am höchsten sein. Bitte beachte, dass wir eine studentische Organisation sind. Als Verein erheben wir einen geringen jährlichen Mitgliedsbeitrag (15 € Studenten / 30 € Nicht-Studenten).
Wir freuen uns über alle Interessierten! Zögere nicht, uns zu kontaktieren. Sende uns einfach eine E-Mail mit einem kurzen Motivationsschreiben und deinem Lebenslauf bis zum 10. August an vorstand@hiik.de.

Bericht zum aktuellen Konfliktgeschehen – Konfliktbarometer 2019 im Überblick

Weltweit 358 Konflikte – Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung veröffentlicht Konfliktbarometer 2019 

Mit der 28. Ausgabe des Konfliktbarometers setzt das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) seine jährlich erscheinende Studie zum weltweiten Konfliktgeschehen fort. Das Konfliktbarometer erfasst qualitativ und quantitativ die Dynamiken politischer Konflikte, sowohl gewaltsamer wie auch gewaltloser Konflikte. Die gewaltsamen Konflikte werden gemäß der Methodik des HIIK entsprechend ihrer Intensitäten in gewaltsame Krisen (3), begrenzte Kriege (4) und Kriege (5) differenziert. Bei den gewaltlosen Konflikten wird zwischen Disputen (1) und gewaltlosen Krisen (2) unterschieden. Die Intensität setzt sich dabei aus den beobachteten Konfliktmitteln (Soldaten, Waffeneinsatz) und den Konfliktfolgen (Tote und Verletzte, Flüchtlinge, Zerstörung) zusammen. Durch die Heidelberger Methodik werden somit gewaltsame Auseinandersetzungen global vergleichbar. Der Jahresbericht wird durch Konfliktkarten- und grafiken sowie Spotlight-Texten, die größere Zusammenhänge aktueller Konfliktdynamiken beleuchten, ergänzt. 

Im Jahr 2019 dokumentierte das HIIK insgesamt 358 Konflikte weltweit, davon wurden 196 gewaltsam und 162 gewaltlos ausgetragen. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Kriege von 16 auf 15 leicht zurück. Der Drogenkonflikt in Brasilien, zwei innerstaatliche Auseinandersetzungen in der Demokratischen Republik Kongo und der von islamistischen Gruppen angetriebene Konflikt in der Sahelzone eskalierten zu Kriegen. Gleichzeitig de-eskalierten fünf Kriege, elf Kriege setzten sich fort. Die Anzahl der begrenzten Kriege weltweit ging von 25 auf 23 zurück. Vier Konflikte wurden von den Konfliktparteien selbst beigelegt oder vom HIIK nach zweijähriger Inaktivität geschlossen. Das HIIK klassifiziert und definiert politische Konflikte u.a. anhand von Konflikttypen, Konfliktakteuren und Konfliktgegenständen. Dabei wird deutlich, dass der häufigste Konflikttyp der innerstaatliche Konflikt ist. Häufigster Konfliktgegenstand ist die Auseinandersetzung um die politische Orientierung oder ideologische Ausrichtung des politischen Systems.

Die Region mit den meisten Kriegen blieb auch im Jahr 2019 der Nahe Osten und Nordafrika. In Afghanistan, Ägypten, Syrien, Libyen, Jemen und der Türkei beobachtete das HIIK insgesamt acht Kriege, während der  inter-Oppositionskonflikt in Syrien zu einem begrenzten Krieg herabgestuft wurde. Insbesondere die neu aufgeflammten Oppositionskonflikten in der Region, wie im Irak und Iran, standen im Zentrum der weltweiten medialen Aufmerksamkeit. Im subsaharischen Afrika verringerte sich die Zahl der Kriege im Vergleich zum Vorjahr von sechs auf fünf, ebenso gingen die begrenzten Kriege von neun auf acht leicht zurück. Drogenkonflikte in Mexiko und Brasilien wurden insbesondere wegen der hohen Todeszahlen als Kriege in den Amerikas beobachtet. Zudem wurden drei weitere begrenzte Kriege ausgetragen, zwei davon in Kolumbien und einer in Mexiko. Der Oppositionskonflikt in Nicaragua hingegen wurde zu einer gewaltsamen Krise herabgestuft. In Asien und Ozeanien verzeichnete das HIIK einen Abstieg der begrenzten Kriege von sieben auf fünf. Krisenherde waren hier die fortlaufenden Grenzstreitigkeiten zwischen Indien und Pakistan, bei denen es zu den ersten Luftangriffen seit 1971 kam. Zwei begrenzte Kriege auf den Philippinen setzen sich fort, während der Konflikt zwischen der Arakan Army und der Regierung in Rakhine State in Myanmar, sowie der Unabhängigkeitskonflikt Papuas in Indonesien zu begrenzten Kriegen eskalierten. Auch im Jahr 2019 beobachtete das HIIK in Europa keinen Krieg, während der Ostukrainekonflikt als begrenzter Krieg fortgeführt wurde. 

In der Rubrik der Spotlight Texte analysieren Gastautor*innen und Institutsangehörige weitere Konfliktaspekte. Während beispielsweise Kerstin Zettl die Rolle von Cyberangriffen im Jahr 2019 aufzeigt, untersucht Alexey Yusupov die Auswirkungen von internationalen Sanktionen auf die Minderheitenpolitik Myanmars.

Aufgrund der allgemeinen Gefährdungslage des Covid19 Virus und aus unserer Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiter*innen und geladenen Gästen heraus fand die ursprünglich geplante Pressekonferenz an der Universität Heidelberg nicht statt. Stattdessen stehen unsere Regionalexpert*innen für Rückfragen und Kurzinterviews zur Verfügung.

Im Mai 1990 gegründet, feiert das HIIK dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Seither widmet sich das Institut der Erforschung, Dokumentation und Auswertung inner-, zwischen-, trans- und substaatlicher Konflikte weltweit. Am HIIK arbeiten mehr als 200 junge Wissenschaftler*innen ehrenamtlich. Im jährlich erscheinenden Konfliktbarometer präsentiert das HIIK seine Forschungsergebnisse. Die aktuelle Publikation kann ab dem 13. März um 12 Uhr unter www.hiik.de kostenlos heruntergeladen werden. 

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns gerne unter info@hiik.de.

Besuchen Sie uns auch auf Facebook und Twitter! Facebook: Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) Twitter: @HIIK_eV 

Absage der Publikationsveranstaltung Konfliktbarometer 2019 am Freitag, 13.03.2020

Liebe Vertreter*innen der Presse, Mitglieder, Mitarbeitende und Interessierte, 

aufgrund zunehmender Risikowarnungen zur Ausbreitung von Corvid 19 in Deutschland, bleiben die Universität Heidelberg und das CATS vorerst bis 19. April geschlossen und Veranstaltungen wurden abgesagt. Die morgige Veranstaltung zur Veröffentlichung des Konfliktbarometer 2019 im Center for Asian and Transcultural Studies (CATS) in Heidelberg wird dementsprechend nicht stattfinden. 

Die gute Nachricht: Die Veröffentlichung des Konfliktbarometer 2019 bleibt davon unberührt. Das Dokument sowie der Datensatz stehen ab morgen 12 Uhr auf unserer Website (www.hiik.de) zum Download zur Verfügung. Für Presseanfragen bzw. Telefoninterviews stehen wir zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie hierfür vorstand@hiik.de

Wir bedauern die kurzfristige Absage und die Tatsache, dass das Konfliktbarometer 2019 vorerst nicht in einem persönlichen Austausch mit der Öffentlichkeit und unseren Mitarbeiter*innen vorgestellt wird. Bei den Vortragenden und geladenen Gästen bedanken wir uns für das Interesse am Konfliktbarometer 2019 als auch das entgegengebrachte Verständnis in dieser Situation. 

Um die Erkenntnisse über globale Konfliktverläufe und -intensitäten im Jahr 2019 sowie die geplanten Vorträge nachzuholen und gleichzeitig das 30-jährige Jubiläum des Instituts zu feiern, plant das HIIK in der 2. Jahreshälfte erneut zu einer Veranstaltung zu laden. Weitere Infos folgen.  

Vorstand des HIIK Marit Braunschweig, Ruben Ilyas, Michael Hebeisen, Mayely Müller, Ronja Gottschling, Anna Feiereisen

Ankündigung: Veröffentlichung des Conflict Barometer 2019

Das Conflict Barometer 2019 wird am Freitag, den 13.03.2020, veröffentlicht werden. Mit der 28. Ausgabe des Conflict Barometers wird das HIIK seine jährlich erscheinende Berichtreihe zum weltweiten Konfliktgeschehen fortsetzen. Das Conflict Barometer enthält qualitative Beschreibungen zu Dynamiken politischer Konflikte, einschließlich gewaltsamer und gewaltloser Konflikte. Die gewaltsamen Konflikte werden gemäß der Methodik des HIIK entsprechend ihrer Intensitäten in gewaltsame Krisen, begrenzte Kriege und Kriege unterschieden. Der Jahresbericht wird durch Konfliktkarten- und graphiken sowie Spotlight-Texten, die größere Zusammenhänge aktueller Konfliktdynamiken beleuchten, ergänzt. Weitere Infos zur Veröffentlichung folgen in den nächsten Wochen auf unserer Website.

Teambuilding-Wochenende

Zum zweiten Mal in Folge trafen sich HIIK-Mitarbeitende zu einem Teambuilding-Wochenende in Heidelberg. Teil des Wochenendes war die Verfolgung der Arbeitsabläufe im Hinblick auf die jährliche Veröffentlichung des Konfliktbarometers. Ziel war es, die Zusammenarbeit innerhalb des Instituts auf den verschiedenen Ebenen zu stärken. Die Mitglieder arbeiteten auch an Verbesserungsmöglichkeiten in den zahlreichen Bereichen, die zur Veröffentlichung des Konfliktbarometers und seiner jeweiligen Datensätze führen. Ein weiterer Teil des Wochenendes umfasste die Arbeit der verschiedenen Abteilungen. Da der Verwaltungsrat im Laufe der Jahre die Abteilung Datenmanagement eingeführt hat, ist die interne Kommunikation zwischen den sechs Abteilungen von entscheidender Bedeutung geworden.
Darüber hinaus wurden methodische Fragen und der Umgang mit der Datenbank CONTRA diskutiert.
Wir freuen uns, dass wir mit vielen Mitgliedern unsere Ideen und Gedanken weiterentwickeln konnten und freuen uns auf den bevorstehenden Veröffentlichungsprozess des Konfliktbarometers 2019!

ZDF Interview

Jason Franz, seit Jahren engagierter HIIK-Forscher, gab dem ZDF heute ein Interview, in dem er Hintergründe und Methoden aktueller Proteste rund um den Globus erläuterte – und erklärte warum Fridays for Future Deutschland ihre Forderungen durchsetzen könnte.

Mehr dazu: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/hongkong-chile-libanon-weltweite-proteste-interview-protestforscher-jason-franz-heidelberger-institut-fuer-internationale-konfliktforschung-100.html?fbclid=IwAR0ljZhjB_7wTsrvTrzERg4T6Hj4how2ApZHAIoXPIRSOWkwAg6WCZ9tlxs

Kooperationspartner zu Besuch in Heidelberg

Im Juni 2019 durfte das HIIK Vertreter der Afrikanischen Union, des Instituts für Friedens- und Sicherheitsforschung (IPSS), der GIZ und des Europäischen Zentrums für entwicklungspolitisches Management (ecpdm) auf dem Bergheimer Campus in Heidelberg begrüßen. Sowohl die AU als auch die IPSS verwenden modifizierte HIIK-Daten für die Politikberatung innerhalb der Afrikanischen Union, das heißt für das Continental Early Warning System (CEWS) und den jährlich veröffentlichten Impact Report zur Friedens- und Sicherheitsarchitektur der Afrikanischen Union (APSA). Während unseres Treffens diskutierten wir verschiedene Perspektiven zu Konflikten in Subsahara-Afrika sowie die Verwendung von HIIK-Intensitäten als abhängige Variable. Wir bedanken uns bei unseren Kolleg*innen aus Addis Abeba und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Zukunft!

Counting the dead – ein Vortrag von Thomas Tari

Am 11. Juli hatte das HIIK die Ehre, Thomas Tari von SciencesPo Paris auf dem Bergheim Campus in Heidelberg zu begrüßen. In seinem Vortrag „Counting The Dead“ stellte uns Thomas die verschiedenen existierenden Methoden zum Zählen von Todesfällen vor und beleuchtete grundlegende Fragen: Wie – und warum – quantifizieren wir Opfer und klassifizieren sie als solche, im Vergleich zu „normalen Todesfällen“?
Diese Fragen sind für die Arbeit am HIIK von größter Bedeutung.

In unserem Alltag sind Opferzahlen allgegenwärtig. Über Nachrichten oder soziale Medien erhalten wir Informationen zu Opfern infolge von Ebola oder Hurrikanen wie in Haiti.
Der Umgang mit Nachrichten über Opferzahlen ist für uns als Konfliktforscher*innen besonders bedeutsam.

Vielen Dank, Thomas Tari, für den interessanten Vortrag und die fruchtbare Diskussion!